Podcast-Tipp: „Die Scham muss die Seiten wechseln“
Einsichten in einen Ausnahmeprozess
Gisèle Pelicot ist heute weltbekannt. Jahrelang wurde sie von ihrem Mann betäubt, missbraucht und über das Internet anderen Männern zur Vergewaltigung angeboten. Seit der Verhandlung ihrer Tat vor Gericht in Avignon ist Gisèle Pelicot zu einer Heldin geworden. Sie wehrt sich gegen die Opferrolle und das Stigma. DER SPIEGEL gewährt mit der Podcast-Serie „Avignon: Der Prozess Pelicot“ tiefe Einblicke in den Prozess.
3 Gründe, warum du „Avignon: Der Prozess Pelicot“ hören solltest
„Avignon: Der Prozess Pelicot“ überzeugt durch seine nüchterne Erzählweise. Statt effekthascherischem Storytelling bietet der Podcast eine präzise Darstellung der Tat und ihrer Hintergründe. Die Frankreich-Korrespondentin Britta Sandberg berichtet mit Würde und Respekt von dem Opfer und ihrer Familie – nie steht die Sensationslust im Vordergrund.
Der Podcast gehört zu den eindrücklichsten und erschütterndsten, aber auch klarsten Produktionen, die ich dieses Jahr gehört habe. Das Team hat sich bewusst dafür entschieden, die Taten präzise zu benennen. Diese Direktheit ist wichtig, damit Vergewaltigungen und Missbrauch nicht als vage Vorwürfe im Raum stehen bleiben.
Sandberg hat den Prozess nicht nur beobachtet, sondern konnte als erste Journalistin mit den Anwälten beider Seiten sprechen. Ihre sachliche Darstellung und ihre Nähe zum Prozess prägen den Podcast. Ergänzend zitiert sie aus dem Buch von Gisèle Pelicots Tochter, Caroline Darian, das im Januar in Deutschland erscheint.
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Über mich
Ich bin Jana, Podcast-Expertin aus Hamburg. Seit 2022 beschäftige ich mich auf soundbett.de mit der Audio-Szene: Ich spreche Empfehlungen aus, schreibe über Neuigkeiten und erkläre in Guides, wie Podcasts funktionieren.
Wenn ich nicht gerade einen Podcast höre, dann habe ich meistens Taylor Swift auf den Ohren oder ein Buch in der Hand.